Russlands Angriff auf die Ukraine zog bereits kurz nach Kriegsbeginn umfangreiche Sanktionen der westlichen Staaten nach sich. Lediglich ein paar wenige, sozusagen „unbotmäßige“ Länder im Osten wie beispielsweise China oder Indien machten auch weiterhin „ihr eigenes Ding“ und munter weiter Geschäfte mit Russland.
Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag erlässt einen Haftbefehl gegen Russlands Präsidenten Wladimir Putin. Was in den Nachrichten für Zuschauer und Leser wie ein richtungsweisender Paukenschlag klingt, dürfte in Wahrheit wohl nicht allzuviel an den tatsächlichen Gegebenheiten hinsichtlich des Kriegs in der Ukraine ändern. Denn die Vertreter der auf unserer Welt derzeit agierenden wirtschaftlichen und militärischen Großmächte lassen sich von dessen Entscheidungen und seinen Verlautbarungen erfahrungsgemäß nicht im mindesten beeindrucken. Ganz im Gegenteil:
Die „New York Times“ liefert eine bemerkenswerte Enthüllung: Das Verhältnis des Weißen Hauses zum ukrainischen Präsidenten ist offenbar zerrüttet und es herrscht tiefes Misstrauen. Lassen die USA ihren einstigen „Zögling“ Selenskyj demnächst fallen?
Autonome Staaten sollen sich ihre Bündnisse selbstverständlich frei und von Anderen ungehindert auswählen dürfen. Derartige Aussagen hört man derzeit allerorten in Bezug auf den Krieg in der Ukraine und den Wunsch der dortigen Regierung, möglichst bald der EU und der NATO beitreten zu wollen. Doch gilt diese Aussage des Westens für alle Staaten gleichermaßen? Oder gilt sie nur dann, wenn sie dem Westen oder westlichen Weltmächten ins eigene Konzept passt?