
Bayerns Grüne Fraktionsvorsitzende Katharina Schulze kämpft vehement für eine Herabsetzung des Wahlalters in Bayern. Das Volksbegehren „Vote16 – Wahlrecht ab 16 in Bayern“ soll mit tatkräftiger Unterstützung der Grünen eine Änderung der Bayerischen Verfassung herbeiführen und im Sommer 2023 eingereicht werden. Der Gedanke dabei dürfte wohl auf der Hand liegen: Sehr junge Menschen sind oft noch leicht durch Schule, Medien und Kampagnen beeinflussbar und das mediale „Framing“ aus dem überwiegend rot-grünen Meinungsspektrum sowie von Lehrern gestützte Kampagnen von „Fridays For Future“ statt Unterricht würden die Schüler den Grünen gewogen machen und deren Prozente entsprechend steigern. Dass dies ein Irrglaube ist und sich junge Menschen durchaus auch ihre eigene Meinung unabhängig von „erwünschtem Verhalten“ bilden, zeigt der für den „Mainstream“ sowie Jugendverbände völlig unerwartete Ausgang der Ergebnisse der U18-Wahl.
Am 8. Oktober 2023 findet die Landtagswahl in Bayern statt. Eine Woche vorher hat nun der Bayerische Jugendring die Ergebnisse der U18-Wahl veröffentlicht. Wie sähe demnach der Bayerische Landtag aus, wenn ihn nur Kinder und Jugendliche wählen könnten? Wohl ganz anders, als sich so mancher Politiker und die rot-grün dominierte Medienlandschaft dies zuvor ausgemalt hatte. Rund 60.000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren hatten in über 600 Wahllokalen im gesamten Freistaat ihre Stimmen abgegeben. Das war bundesweit die bisher größte Resonanz auf die von den Landesjugendringen vor Bundestags-, Landtags- sowie Europawahlen veranstalteten U18-Wahlen. Dabei konnten Kinder und Jugendliche vom 21. bis 29. September in Wahllokalen in ganz Bayern ihre Stimme abgeben, unabhängig von ihrem Alter oder ihrer Staatsangehörigkeit. Auch wenn dies formal keine direkten politischen Konsequenzen für den Landtag und dessen Vertreter hat, so zeigt es doch ein recht klares Stimmungsbild bei den zukünftigen Wählern und Wählerinnen.
Und diese sind offensichtlich weit weniger „grün affin“ als erhofft und erwartet. An der Spitze steht bei den jungen Leuten die Regierungspartei CSU. Gefolgt von der AfD als zweitstärkster Kraft, die mit einem Ergebnis von 14,99 Prozent sogar knapp besser postiert ist, als in der letzten Wahlumfrage der Erwachsenen (14 Prozent). Danach erst folgten SPD und Grüne auf Platz 3 und 4. Zusammen mit den Freien Wählern ergäbe sich dabei bei Bayerns Jugend eine Mehrheit für eher konservative Parteien. Zwei Jahre rot-grün dominierte Politik auf Bundesebene haben Bayerns Nachwuchs offenbar gereicht, um sich auf Landesebene gegen eine Ausweitung des Ampel-Chaos zu entscheiden. Eine kluge Wahl. Denn wer die explodierenden Kosten bei Energie und Lebenshaltungskosten betrachtet und sich die nicht mehr enden wollenden Meldungen über Insolvenzen und Betriebsschließungen vor Augen führt, der muss sich gerade als junger Mensch um seine Zukunft ernsthafte Sorgen machen. Wer sonst als die derzeitige Jugend muss schließlich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten für all die irrwitzigen von der Ampelkoalition erwirkten Ausgaben aufkommen. Wem bricht die berufliche Zukunft buchstäblich unter den Füßen weg wenn nicht der jungen Generation. Und wer wird gerade im rot-grünen München wegen akuter Wohnungsnot auf Wohnen auf Campingplätzen verwiesen: Studenten und künftige Leistungsträger der Gesellschaft. Da klingeln zu Recht die Alarmglocken bei den baldigen Schulabgängern. Ganze zehn Prozent weniger als bei der letzten U18-Wahl für die Grünen. Das muss man erst mal hinbekommen. Ob sich die Grünen da mit ihrem neuen Volksbegehren nicht am Ende so einen richtigen Bärendienst erweisen werden? Denn sollte das Volksbegehren so durchgehen und rot-grün auf Bundesebene noch weitere zwei Jahre die Abrissbirne an unser Land anlegen, dann wird man dort bei der nächsten Landtagswahl wohlverdient noch ein richtiges „Waterloo“ erleben…!
Grüne unterstützen das Volksbegehren „Vote16“ | GRÜNE BAYERN
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Landtagswahl 2023: So sähe der Landtag aus, wenn nur Kinder und Jugendliche wählen könnten