
Gehören auch Sie zu den unzähligen beklagenswerten Mietern, die in ihrem Mehrfamilienhaus schmerzlich den Komfort eines Fahrstuhls vermissen? Die womöglich trotz fortgeschrittenen Alters ihre Einkäufe beschwerlich über mehrere Stockwerke hinweg treppauf zur Wohnung schleppen müssen? Und das, obwohl ein nicht unerheblicher Anteil Ihres langjährig selbst erwirtschafteten Einkommens für ebenjene Wohnräume draufgeht. Dann durften Sie sich bestimmt schon über die aufrichtige Anteilnahme von Lobbygruppen, Politik und Behördenvertretern freuen, die sich um baldige Abhilfe bemühen? Nein? Dann gehören Sie womöglich nicht zu denjenigen Wohnungsnutzern, deren Wohnraum von eigens hierfür „Beauftragten“ getestet und bewertet wird, um bestmögliche Teilhabe und „Wohlfühlatmosphäre“ für diese zu erlangen.
Der Asylbeauftragte des Freistaates Sachsen, Geert Mackenroth, stellte jüngst den
neuesten sogenannten „Heim-TÜV“ vor. Die von Mackenroth eigens beauftragten Sozialwissenschaftler eines privaten Instituts und der TU Dresden konzentrierten sich „auf die Perspektive der Migranten“ und deren Wohnungssituation. Und die läßt offenbar selbst in sogenannten dezentralen Unterkünften, also Wohnungen in regulären Miethäusern, den gewohnten und international offenbar zu erwartenden Standard vermissen. So beklagt Anja Obermüller, die Co-Geschäftsführerin der mit der Untersuchung mit betrauten Dresdner Forschungswerk GmbH: Vielfach fehlten auch „Fahrstühle in den Häusern, in denen die Flüchtlinge untergebracht“ seien. Ein Unding natürlich. Insbesondere unter dem Aspekt, dass es sich bei den hierzulande einreisenden Asylbewerbern vorwiegend um noch recht junge und körperlich meist fit wirkende Menschen handelt. Menschen also, denen man nach „normalem“ Dafürhalten eigentlich meist zumuten können sollte, dass sie auch mal ein paar Treppen zu Fuß bewältigen können. Nachdem sie ja bereits zuvor bewiesen haben, dass sie schon tausende Kilometer nach eigenen Angaben beschwerlicher Reise, häufig auch zu Fuß, zurücklegen konnten. Kaum hier angekommen, scheinen Sie jedoch nach Meinung der Ersteller des „Heim-TÜVs“ offenbar in kurzer Zeit zu besonders bedürftigen und hilflosen Wesen zu mutieren, denen Treppensteigen kaum noch zumutbar erscheint. Künftig also – so der Wink mit dem Zaunpfahl seitens der Sozialwissenschaftler an die für die Unterbringung Verantwortlichen – bitte für den notwendigen „Mindeststandard“ mit Lift sorgen. Die Mehrkosten, die für den entsprechenden Wohnraum entstehen würden, nimmt der Steuerzahler ja sicher gerne in Kauf…!
Saxchsen: Asylheim-Tester beklagen fehlende Fahrstühle | Regional | BILD.de