Moderator Günther Jauch erhebt schwere Vorwürfe. Ein SPD Spitzenpolitiker durfte tatsächlich die Nachrichten im ZDF bestimmen!

Politische Einflussnahme und Meinungsmache im Öffentlich-Rechtlichen deutschen Fernsehen. Was aufgeklärte Bürger schon seit einer Reihe von Jahren erkannt und zu Recht angeprangert haben, wird nun auch von einem prominenten und seit mehreren Jahrzehnten tätigen Journalisten und Moderator öffentlich bestätigt: Der schon bei mehreren Generationen beliebte Moderator Günther Jauch erhebt jetzt schwere Vorwürfe. Ein SPD Spitzenpolitiker durfte tatsächlich die Nachrichten im ZDF bestimmen!

Günther Jauchs heute beachtliche Medien-Karriere begann bei den Öffentlich-Rechtlichen. Zusammen mit Thomas Gottschalk moderierte er zunächst eine Radioshow des Bayerischen Rundfunks. Von 1989 bis 1995 übernahm er dann die Moderation des ZDF-Jahresrückblicks „Menschen“. Bereits bei der Moderation von „Menschen“ soll der Einfluss der Politik auf den vordergründig staatsfernen Sender spürbar gewesen sein. Schon die Zusammensetzung des Publikums in der Rheingoldhalle Mainz ging Jauch „mächtig auf den Zeiger“. Jauch stellt knallhart fest: „Die ersten zehn Reihen waren immer voll mit Rundfunkräten, deren Gattinnen, irgendwelchen Leuten, die Karten bekommen haben, gelangweilte Redakteure, Hierarchen etc. – es war gruselig!“. Die medieninterne Blase also, die passenden „Jubelperser“ für das dem Zuschauer präsentierte Programm (und die von dessen Rundfunkräten und Intendanten ausgewählten hier ausgezeichneten „Menschen“?).  Gruselig – das beschreibt genau das Gefühl, das einen heute leider allzu oft beim Zuschauen so mancher Reportage oder „Nachrichten“-Sendung beschleicht. Doch nicht nur das störte Günther Jauch schon damals am ZDF. Denn dem damaligen Rheinland-Pfälzischen SPD Ministerpräsidenten Kurt Beck soll nicht gepasst haben, dass er während der dreistündigen Sendung weniger oft im Bild zu sehen war, als der Oppositionsführer Johannes Gerster von der CDU. „Wahlkampf“ also selbst bei einer einfachen Unterhaltungssendung. Laut Jauch soll das hinter den Kulissen zu großen Problemen geführt haben. Mit handfesten Folgen für das Programm des ZDF. „Tatsächlich fand ein Deal statt danach zwischen dem Intendanten des ZDF und Kurt Beck, dass er sich drei Themen für die ‚Heute-Sendung‘ aussuchen durfte, um da wieder entsprechend einen Ausgleich zu bekommen“, beschreibt Jauch die damalige politische Einflussnahme. Für Jauch war der Vorgang „unfassbar“, sodass er im Folgejahr die Moderation der Sendung nicht mehr übernehmen wollte. Doch nicht nur das: Auch Jauchs Karriere hätte ohne politische Einflussnahme auf das ZDF womöglich einen ganz anderen Verlauf genommen. Jauch: „Ich habe ein ganz frühes Angebot mal bekommen, dass ich zweiter Mann im ‚Heute Journal‘ werden sollte …“, so Jauch. „Das wäre für mich das Größte gewesen.“. Nach seiner Aussage habe damals auch ein entsprechendes Vorstellungsgespräch stattgefunden. „Auf diesen Posten hatte angeblich die CSU die Kralle drauf“, so Jauch. Als ehemaliger Moderator des Bayerischen Rundfunks hätte er deshalb eigentlich gute Chancen haben sollen. Doch es kam anders: „Dann hat aber die CSU die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, weil sie mich ja kannten vom Bayerischen Rundfunk und ich war alles andere als CSU, ich war völlig unabhängig.“. Jauch kassierte eine Absage, weil er als nicht „zuverlässig genug“ gegolten habe. Die Moderation ging dann an den der CSU nahestehend geltenden Journalisten Sigmund Gottlieb. Diese Entscheidung hatte handfeste Konsequenzen für Jauchs weiteren Lebensweg. Er stellt fest: „Da habe ich gemerkt, dass ich da an eine gläserne Decke stoße, dass ich immer zwei, dritte, vierte Reihe bleiben muss, wenn ich mich nicht verbiegen will. Da stand dann für mich fest, dann nimmst du den Umweg über die Unterhaltung, da ist es wenigstens lustig.“. Seit vielen Jahren ist also ganz offensichtlich bei den Öffentlich-Rechtlichen „Haltungsjournalismus“ Voraussetzung für eine Anstellung statt der vom Gesetz geforderten Neutralität und politischen Unabhängigkeit.

Nur wenige Journalisten und Moderatoren dürften für eine gut dotierte feste Anstellung bei den Öffentlich-Rechtlichen den Verlockungen widerstehen und deshalb bereit sein, auf allzuviel persönliche Unabhängigkeit zu verzichten. Umso mehr freut es, dass Jauch für seine Unbeugsamkeit und seine Entscheidung, sich nicht verbiegen zu lassen, mit einer großartigen Karriere in den Unterhaltungsprogrammen privater Sender belohnt wurde. Was Jauch heute beschreibt, sollte jedoch so manchen der heutigen Zuhörer und Zuschauer aufrütteln. Der Gedanke nämlich, dass eigentlich zur Neutralität verpflichtete Öffentlich-Rechtliche Medien von sehr einflussreichen politischen Mandatsträgern zu einer Art „Staatsfunk“ degradiert werden können, ist für eine funktionierende Demokratie äußerst bedenklich. Denn ebenjene Medien sind für zahlreiche Menschen „die“ Quelle, aus der sie ihre Informationen beziehen, aus der heraus sie sich ihre politische und gesellschaftliche Meinung bilden. Und diese Meinung wurde und wird bis heute auch von politischen Mandatsträgern mit gesteuert, wenn sie sich die ihnen genehmen Themen aussuchen und sie die ihnen genehmen Journalisten und Moderatoren auswählen können. Den Vertretern der Öffentlich-Rechtlichen Medien täte da deutlich mehr Rückgrat gut, um ihre Aufgabe zu erfüllen: Zuhörer und Zuschauer umfänglich und neutral zu informieren und nicht nur ausgewählte und durch ein politisches Nadelöhr gefilterte „Nachrichten“ und „Meinungen“, die den jeweiligen Regierungsvertretern genehm und „konform“ sind. Seid keine willfährigen „Marionetten“ mehr, sondern informiert die Bürger über alle wichtigen Ereignisse – ohne Lücken und ohne die häufig „eingefärbten“ Statements  derer, die von Vertretern politischer Parteien handverlesen ausgesucht wurden. Nur dann kann das Vertrauen größerer Teile der Bevölkerung in Demokratie und Politik in diesem Land wieder zurückkehren!

https://www.bild.de/politik/inland/politik/knallharte-abrechnung-guenther-jauch-beklagt-politischen-einfluss-beim-zdf-84364472.bild.html


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Ellen Warda
Gast
25. Juni 2023 14:44

Ich bewundere jetzt Jauch!!👍