
Deutschlands sogenannte „Energiewende“ schreitet voran, stetig angetrieben von Grünen Kinderbuchautor Robert Habeck. Und wie es bei Märchenerzählungen so ist, haben die darin beschriebenen Ereignisse und Abläufe oft nur bedingt etwas mit der realen Welt gemein. So ist es auch mit Habeck’s beliebtem „Märchen von der schönen neuen Wärmepumpen-Welt“. Denn Habeck’s „Heizwunder“ Wärmepumpe hält nämlich unter realen Bedingungen nur bedingt das, was uns „Märchenonkel“, ihm nahestehende Organisationen und dem gewünschten „Framing“ allzu willfährig folgende Medienvertreter der Öffentlichkeit so gerne erzählen. Denn in Wahrheit und bei nüchterner Betrachtung der physikalischen Gegebenheiten handelt es sich bei den allerorten propagierten Wärmepumpen letztendlich um „das überschätzte Heizwunder“.
Wärmepumpen werden hierzulande als wahre Wunderwerke der Effizienz und als die nahezu „alternativlose“ Heiztechnik der Zukunft gepriesen. Doch all die in der Politik, den Medien und den schönen Hochglanzbroschüren scheinbar so schönen Berechnungen beinhalten in Wahrheit zwei fundamentale Denkfehler. Es ist fast zu schön, um wahr zu sein. Glaubt man der in Deutschland betriebenen Propaganda und Euphorie, dann würden hier beim Betrieb einer Wärmepumpe aus nur einer Kilowattstunde (kWh) elektrischer Energie bis zu vier kWh Wärmeenergie. (Zitat aus einem unten verlinkten Beitrag zur allgefälligen „Bewerbung“ von Wärmepumpen: „Eine Wärmepumpe benötigt für 10 kWh Wärme je nach Leistungszahl etwa 3 kWh Strom“ – was dann zu einem in der Übersichtstabelle dargestellten phantastischen und geradezu unschlagbaren „Strom-Primärenergiefaktor“ von 1,8 führt). Aus eins mach vier, also 400 Prozent Wirkungsgrad. Das wäre demnach so, als würde ein Mittelklasseauto mit nur einem Liter Benzin stolze 200 Kilometer weit kommen. Das wäre ja geradezu: Ein Märchen. Am liebsten hätte Grünen Klimaminister Robert Habeck diese die Energie quasi „vermehrenden“ Heizwunder schnellstmöglich in allen Häusern der Bundesrepublik. „Das ist die Technik der Zukunft“, schwärmte er beim zweiten „Wärmepumpengipfel“ am 11. November 2022 – vermutlich geradezu beflügelt durch die „Gutachten“ und „Expertise“ aus dem ihm nahestehen „Hause Graichen“. Sechs Millionen (!) Wärmepumpen bereits bis zum Jahr 2030 sollen es werden. Und er legte jetzt einen Gesetzesentwurf (aus dem „Hause Graichen“?) vor, nach dem Bürger an dieser Heiztechnik im Haus kaum mehr vorbeikämen. Es lohnt sich hier – wie bei allen märchenhaften Erzählungen – doch einmal genauer hinzuschauen. Statt aus dem Wunschtraum des Ministers könnte Deutschland aus einem energiepolitischen Alptraum erwachen. Das Grundprinzip der Wärmepumpe ist das gleiche wie in einem Kühlschrank – nur umgekehrt: Man entnimmt hier der Umgebung thermische Energie und heizt damit das Wasser im Heizkreislauf. Eine Wärmepumpe ist dabei umso effizienter, je geringer die Temperaturdifferenz ist. An einem Hochsommertag bei 25 Grad im Schatten ist es natürlich hochattraktiv, das Badewasser mit einer Wärmepumpe auf 30 Grad zu erhitzen. Doch im Winter bei den hierzulande üblichen Minusgraden ist es schon um ein Vielfaches aufwendiger, diese 30 Grad zu erreichen. Und noch erkennbar schwerer, um die bis zu 55 Grad zu erzielen, die man für eine alte Gebäudeheizung braucht. Also genau die Art von Gebäuden, die „im Bestand“ zahlenmäßig an allervorderster Stelle rangieren. Die Wärmepumpe – sie ist genau dann hocheffizient, wenn man sie gar nicht braucht. Ihr „Plus“ schmilzt dahin, wenn man in der kalten Jahreszeit viel Wärme benötigt. Bei richtig kalten Temperaturen steigt das System dann ganz aus. Nicht mehr die Wärmepumpe selbst, sondern ein Heizstab übernimmt dann die Erzeugung der benötigten Wärme fürs Haus. Dann nämlich springt ein Heizstab ein. Und dieses teure und hochkomplexe „Energiewunder“ moderner Technik mutiert dann zu einer Art simplem Tauchsieder.
Das Wasser in Ihrem Heizkessel und das Warmwasser für Dusche und Waschbecken einfach mit einem Tauchsieder erhitzen – warum sind Sie auf diese geradezu „geniale“ und „kostengünstige“ Idee in der Vergangenheit noch nicht selbst gekommen? Vermutlich, weil sie „Irrsinn“ ist. Denn all das relativiert den ökologischen Vorteil. Gerade in der kalten Jahreszeit, wenn die Sonnenenergie als Stromquelle praktisch ausfällt, braucht man viel Energie für die Heizung. Und bei der Wärmepumpe heißt das viel Strom, der genau dann knapp ist und überwiegend aus fossil gespeisten Kraftwerken kommt. Deren Wirkungsgrad liegt physikalisch bedingt unter 50 Prozent. Wenn dann auch noch der Heizstab zum Einsatz kommt, brechen all die schönen Berechnungen komplett in sich zusammen. Je mehr sich nun die Zahl der Wärmepumpen Habeck’s angestrebtem Ziel von sechs Millionen nähert, für deren Strombedarf im Winter Gas- und Kohlekraftwerke hochgefahren werden müssen, desto drastischer wird dieser Effekt. Denn die riesigen Offshore-Windparks, die dereinst einmal die elektrische Grundlast bedienen sollen, sind ferne Zukunftsmusik. Und die speziellen Überlandleitungen, die deren Strom vom hohen Norden mal in alle Landesteile bis hin zum fernen Alpenraum transportieren sollen, ebenfalls. Das also war der erste „Denkfehler“ (oder „Augenwischerei“): Man stellt einfach offiziell auf die durchschnittlichen Verbräuche ab, anstatt das tatsächliche Verbrauchsprofil über den Tages- und Jahresverlauf auszudifferenzieren. Denn erst dann würde sich ein realistisches Gesamtbild ergeben – und dieses hat wahrlich mit all den schöngerechneten Werbebotschaften nicht mehr viel zu tun. Doch es gibt noch einen zweiten Denkfehler. Es geht dabei um die Gestaltung des Strompreises. Da gibt es einen fixen Tarif pro Kilowattstunde. Dabei handelt es sich um einen Durchschnittspreis, mit dem die Stromversorger auf ihre Kosten kommen sollen. Doch dieser feste Durchschnittspreis entspricht nicht tatsächlichem Angebot und Nachfrage. Denn die Bereitstellungskosten für den Strom schwanken in Wirklichkeit stark entsprechend der jeweiligen Witterungsverhältnisse. Wenn an sonnigen Tagen ein gleichmäßiger Wind weht, dann können die Netzbetreiber Strom aus Solar- und Windenergie aufgrund des Überschusses im Prinzip kostenlos haben. Doch wenn dann an kalten Wintertagen die fossil betriebenen Reservekraftwerke hochgefahren werden müssen, steigt der tatsächliche Strompreis auf ein Vielfaches dieses Tarifs. Das führt dazu, dass genau dann, wenn die Wärmepumpen in der Heizperiode am meisten elektrische Energie benötigen, der tatsächliche Strompreis deutlich teurer ist als der vereinbarte Tarif. Dieses „Defizit“ müssen derzeit in der Realität alle (!) Stromverbraucher hierzulande mit ihren Strompreisen über ihre Stromrechnungen mit subventionieren. Alle zahlen also gemeinsam für den teuren Strom, den bisher nur einige wenige verbrauchen. Je mehr Wärmepumpen ans Netz gehen, umso höher wird der Subventionierungsbedarf durch den Rest. Das kann nicht auf Dauer gutgehen. Letztendlich muss man damit rechnen, dass die bislang noch günstigen Preise für die vermeintlich so wirtschaftlichen Wärmepumpen angehoben werden müssen oder es entsprechend variable Tarife geben wird. Im Sommer günstig und im Winter entsprechend teuer. Und dann wird der Traum von der Energiewende für manchen Hausbesitzer und Mieter zu einem bösen Erwachen führen. Vom Traum zum Alptraum – das passiert, wenn man allein auf vollmundige Versprechen hört und die Gesetze der Physik und Marktwirtschaft dabei ignoriert und ausblendet. In der Realität führen eben nicht alle Märchen zu einem „Happy End“…!
Klimaminister Robert Habeck selbst ist davon übrigens erstmal nicht betroffen. Sein eigenes Zuhause wird nämlich ganz gemütlich mit Fernwärme aufgeheizt. Und diese stammt, bitte wischen Sie sich schnell den üppig verstreuten „Schlafsand“ aus den Augen, in der Regel aus Kohle oder Erdgas.
Um die Versorgungssicherheit der Flensburger Einwohner – und damit auch des grünen Klimaministers – für die aktuelle Heizperiode zu sichern, hat man bei den Flensburger Stadtwerken keine Kosten und Mühen gescheut: „Neun Schiffe werden in den nächsten Monaten rund 110.000 Tonnen Steinkohle am Stadtwerke-Kai anlanden. Dieses Jahr kommen fünf Schiffe und bis Ende März 2023 sind es vier weitere.“. Und weiterhin: „Die Kohle stammt überwiegend aus Amerika“. Sie wurde – nicht mit heißer Luft – sondern mit Schiffen mit Schweröl-Treibstoff also mal eben um die halbe Welt geschippert. Na, dann ist doch „alles paletti“ und „klimaneutral“ – oder?
Kohle für die Versorgungssicherheit | Stadtwerke Flensburg

Wärmewende: So heizt Wirtschaftsminister Habeck sein Haus

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