Studie zeigt: Um ein Kernkraftwerk zu ersetzen, werden bis zu 3250 Windräder benötigt!

In Kürze sollen in Deutschland die letzten drei verbliebenen Kernkraftwerke außer Betrieb gehen. Und der durch sie produzierte Strom durch Photovoltaikanlagen oder Windkraftanlagen ersetzt werden. Was bedeutet das ganz konkret für bislang unbebaute Flächen und unsere Landschaft? Dieser spannenden Frage hat sich die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) gewidmet. Das Ergebnis: Ein einzelnes Kernkraftwerk ersetzt bis zu 3.250 Windräder. 

Derzeit sind noch drei Kernkraftwerke in Deutschland in Betrieb: Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2. Sie sollten ursprünglich bereits am 31. Dezember 2022 heruntergefahren werden, laufen aber aufgrund der aktuellen Energiekrise noch bis zum 15. April in einem sogenannten befristeten Streckbetrieb weiter. Ihre elektrische Nettoleistung liegt bei jeweils etwa 1400 Megawatt, insgesamt also etwa 4.200 Megawatt. Moderne Windkraftanlagen haben eine Nennleistung von etwa 5 bis 6 Megawatt. Ausgehend vom 5 Megawatt bräuchte man, um die Nennleistung eines einzelnen Atomkraftwerks zu ersetzten, rund 280 Windräder. Soweit die Theorie. Denn Windräder stehen regelmäßig still – nämlich dann, wenn kein Wind weht. Und auch bei normalen Windverhältnissen drehen sie sich nur selten in Vollleistung. Bei starkem Wind oder Sturm müssen sie darüberhinaus meist aus Sicherheitsgründen abgestellt werden. Insofern werden in der Praxis tatsächlich deutlich mehr als 280 Windräder als Ersatz für ein Kernkraftwerk benötigt. Daher hat die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) diesbezüglich eine Rechnung aufgemacht: Die drei noch am Netz befindlichen Kernkraftwerke produzieren danach jährlich zusammen 33,2 Mrd. kWh Strom. Das reicht aus, um 9,4 Millionen Haushalte mit je 3 Personen (bei 3.500 kWh jährlichem Verbrauch) ein Jahr lang mit Strom zu versorgen. Im Vergleich dazu erzeugt ein einzelnes Windrad 4 bis 7 Millionen kWh pro Jahr. Wenn man also ein Kernkraftwerk durch Windkrafträder ersetzen möchte, würde man pro Kernkraftwerk rund 1.300 bis 3.250 Windräder benötigen, haben die MIT-Experten ausgerechnet. Will man beispielsweise das Kernkraftwerk Emsland mit seiner bisher jährlichen Stromproduktion von 10 Milliarden kWh durch moderne Windräder mit einer Produktion von 8 Millionen kWh pro Jahr ersetzen, bräuchte man dafür 1.250 Windräder. Bei einem Rotordurchmesser von 70 Metern und dem Mindestabstand von großen Windparks würden diese Windräder letztlich eine Fläche von rund 100 Quadratkilometern einnehmen. Ganz schön viel Platz in einem der am dichtesten besiedelten Länder Europas, in dem eigentlich jetzt schon zu viel Fläche überbaut und versiegelt ist – und ein Windrad besteht ja nicht nur aus dem dünnen Spargel aus Metall, der gen Himmel ragt, sondern auch aus einem riesigen Fundament aus Beton, um die enormen Fliehkräfte der Rotoren zu bändigen und das Konstrukt an Ort und Stelle zu halten. Auch wenn es zu dieser Berechnung Kritik seitens des wohl etwas einseitig ausgerichteten Online-Magazins „Cleanthinking“ gab, gab es aus der Politik bereits entsprechende Aussagen, die die Berechnungen der MIT letztlich bestätigen. Denn Ende 2021 ging das niedersächsische Atomkraftwerk Grohnde vom Netz. Dessen elektrische Nettoleistung lag bei etwa 1360 Megawatt. Damals forderte der damalige Umwelt- und Energieministers Olaf Lies (SPD) eine ehrliche 

Debatte über die künftige Stromversorgung in Deutschland. Und stellte In Richtung von Atomkraftgegnern fest: „Ich würde mich freuen, wenn man sich nicht nur zum Klatschen vor der Anlage trifft, sondern wir gemeinsam für die Errichtung von gut 1.500 Windkraftanlagen kämpfen. Die brauchen wir nämlich, um allein die vom KKW Grohnde produzierte Strommenge sicher zu ersetzen.“. Das hier in Bayern befindliche Kernkraftwerk Isar 2 produziert jährlich 1.485 Megawatt und hat am 11. November vergangenen Jahres die Marke von 400 Milliarden Kilowattstunden erzeugten Stroms überschritten. Damit ist Isar 2 weltweit gesehen erst das zweite Kernkraftwerk, das diesen Rekord erreicht hat.

Bayerns Bürger dürfen sich also schon mal warm anziehen, wenn hier in wenigen Wochen dank unseres Grünen Bundeswirtschaftsministers Robert Habeck leichtfertig der Stecker gezogen wird. Und sollten sich bereits Gedanken machen, wo dann künftig all die zahlreichen gigantischen Windkraftanlagen zur Sicherung der künftigen Stromversorgung die Umgebung zieren sollen. Vielleicht gehen hier insbesondere Regionen mit gutem Beispiel voran, die ihr Kreuz auch bei der kommenden Landtagswahl begeistert bei rot oder grün setzen wollen. Gerade der rot-grüne Speckgürtel in und um München zeichnet sich schließlich durch einen besonders hohen Energiebedarf aus. Und je näher am Ort des Verbrauchs installiert, umso weniger belasten die Spitzenlasten unsere hierfür noch längst nicht ausgelegten Stromnetze! 

https://www.agrarheute.com/management/agribusiness/viele-windraeder-ersetzen-atomkraftwerk-fakten-603712


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