
Angst vor der eigenen Courage. Das ist das leider erwartbare erbärmliche Bild, das „die Mannschaft“ kurz vor Beginn der WM in Katar abgibt. Denn der euphorisch und medienwirksam inszenierte „Vielfaltsflieger“ unserer Fußballmannschaft wurde jetzt rechtzeitig vor dem Ziel in ein unauffälliges neutrales Flugzeug ausgetauscht. Aus sogenannten „Gründen der Nachhaltigkeit“ – wie uns „Team Hasenfuß“ und unsere doch sonst so woken deutschen Medien suggerieren wollen.
Mit der Aufschrift „Diversity wins“ auf ihrer neuen Lufthansa-Maschine wollte die deutsche Fussballnationalmannschaft ein Zeichen für Vielfalt setzen. Bis zum WM-Gastgeberland hielt der gute Vorsatz allerdings nicht. Dabei ist gerade Katar für seine offene Unterdrückung homosexueller Menschen bekannt. Dort können diese nach dem Scharia-Recht sogar zum Tode verurteilt werden – insofern wäre hier ein klares Zeichen für Menschenrechte ein Zeichen für die Courage einer Mannschaft gewesen, deren Spieler sonst bei jeder sich bietenden Gelegenheit mit Regenbogen und anderen Symbolen für mehr Toleranz werben und die vor Spielen demütig vor Bewegungen wie „Black Lives Matter“ niederknien. Aber ganz offensichtlich eben nur dort, wo Gleichberechtigung und die Einhaltung von Menschenrechten längst gang und gäbe sind und nicht dort, wo es tatsächlich noch im Argen liegt. Schade also, dass die Botschaft in Katar niemand lesen wird. Denn bevor es vom Oman aus nach Katar weiterging, stiegen die Spieler in eine Regionalmaschine ohne Diversity-Sonderlackierung um. Die laue Begründung des Deutschen Fussball-Bunds: Gründe der „fehlenden Nachhaltigkeit“. Die jedoch war schon der Grund für den Linienflug nach Oman, wohlgemerkt im „Vielfaltsflieger“, und sie soll nun auch der Grund für den Flugzeugwechsel in Oman sein. Die deutsche Mannschaft würde also gerne ein Zeichen für Vielfalt im Unrechtsstaat Katar setzen, doch dummerweise verhindert der Umweltschutz das noble Anliegen. Eine Erklärung, die das woke ZDF sogleich übernahm – und einen redaktionellen Text gleich dementsprechend anpasste. Es ist nicht das erste Mal, dass die deutsche Mannschaft politisch engagiert wirken will. So trug deren Kapitän Manuel Neuer im Sommer 2021, trotz anderslautenden Uefa-Richtlinien, bei einem Spiel gegen Ungarn eine Kapitänsbinde in Regenbogenfarben. Und die Allianz-Arena in München leuchtete dazu in Regenbogenfahnen. Mutig? Nein. Eher gratismutig. Denn in der deutschen Heimat sind solche Signale risikolos. In Katar könnte die selbstbewusste Zurschaustellung westlicher Werte hingegen etwas kosten. Und nachdem man sich ja raffgierig vom katarischen Staatskonzern „Qatar Airways“ sponsern ließ, duckt man sich also lieber weg und blendet aus, wie man beim Sponsor mit Frauen und Homosexuellen umgeht – eine WM-Reportage berichtet immerhin von „systematischer Jagd auf Schwule“ in Katar – oder auch wie viele der dortigen ausgebeuteten Leiharbeiter aus angrenzenden Ländern beim Bau von Stadien und Luxushotels ihr Leben gelassen haben. A propos Luxushotels. Das woke deutsche WM-Team ist nun mittlerweile im luxuriösen „Zulal Wellness Resort“ ankommen, wo die teuerste Suite mal schlappe 22.000 Euro pro Nacht kostet. Was kümmern da schon Menschenleben, die einer oft unmenschlich harten Arbeit für gerade mal wenige hundert Euro Monatslohn zum Opfer gefallen sind. Hauptsache, der eigene Rubel rollt. Und da ignoriert man dann offensichtlich auch eine kürzlich getroffene Aussage des katarischen WM-Botschafters. Dieser verstieg sich gar zu der einfach nur unglaublichen Aussage, Homosexualität sei ein „geistiger Schaden“. Ganz ehrlich: Der „Schaden“ liegt hier wohl eher bei denjenigen, die auf die nicht nachvollziehbare Idee gekommen sind, eine WM in einem Land abzuhalten, das hinreichend für Menschenrechtsverletzungen bekannt ist. Und bei denjenigen, die sich dort trotz aller Unterdrückungen brav und willfährig „prostituieren“…!
WM-Botschafter nennt Homosexualität „geistigen Schaden
https://www.focus.de/sport/fussball/top-news-dfb-auswahl-in-katar-angekommen_id_179947898.html
https://www.nzz.ch/meinung/diversity-flieger-der-gratismut-der-nationalmannschaft-ld.1712308