
Deutschland hat ein zunehmendes Fachkräfte-Problem. In zahlreichen Branchen, insbesondere im Handwerk, wird es immer schwieriger, ausreichend geeigneten Nachwuchs zu bekommen und auszubilden. Als wäre die Lage nicht schon prekär genug, müssen nun demnächst in Rostock Auszubildende der Bauwirtschaft aus ihrem Wohnheim weichen – dort ziehen stattdessen Flüchtlinge aus der Ukraine ein.
Die Bauwirtschaft lässt seit Jahren ihren Berufsnachwuchs in Mecklenburg-Vorpommern zentral in Rostock ausbilden. Zwei Internatshäuser stehen dort am Ausbildungszentrum im Ortsteil Bramow zur Verfügung. Da die Plätze dort nicht ausreichen, wurden seit längerem zwei zusätzliche Quartiere mit insgesamt 50 Plätzen angemietet. Doch diese Herbergen für die Bau-Auszubildenden fallen nun zum Jahresende weg – sie wurden überraschend gekündigt. Denn deren Betreiber vermieten demnächst lieber an die Stadt Rostock. Die Stadt bringt dort ukrainische Flüchtlinge unter – und das bringt offenbar mehr Gewinne ein. Als Folge müssen die betroffenen Lehrlinge möglicherweise ihre Ausbildung abbrechen. Für Lehrlinge und andere geringer Verdienende bezahlbarer Wohnraum ist hierzulande schliesslich heutzutage Mangelware. Damit würden die Betriebe ihre so dringend benötigten Fachkräfte von morgen verlieren. Und die Wirtschaft in Deutschland geht weiter bergab. Doch wer genau wird dann eigentlich in ein paar Jahren all die von oben her eingeplanten Steuern zahlen?