Nun also ist es auch beim BR „angekommen“. Die offiziellen C*r*na-Fälle in Bayerns Krankenhäusern liefern ein verzerrtes Bild. Noch vor kurzem wurden Vertreter dieser Meinung vom BR-„Fakten“fuchs als Verbreiter angeblicher „Fakenews“ gebrandmarkt.
Der Blick in die Krankenhäuser sollte eigentlich dabei helfen, die C*r*na-Gefahr besser einschätzen zu können – schließlich dient deren Belegung mit C*r*na-Patienten als Grundlage für die verschiedenen einschneidenden Maßnahmen der Regierung. Doch die regelmäßig veröffentlichten offiziellen Zahlen schaffen keine Klarheit, sondern verwirren: Denn auch in Bayern sind viele angebliche C*r*na-Patienten eigentlich wegen ganz anderer Leiden in Behandlung. Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) vermeldete auf seiner Webseite zuletzt einen deutlichen Anstieg der “hospitalisierten Fälle”: Die Zahl der gemeldeten neuen „C*r*na“-Patienten stieg demnach innerhalb einer Woche um 47,6 Prozent auf 685. Diese Prozentzahl ist auf der LGL-Seite extra rot hervorgehoben – allerdings gibt es bei dieser Zahl gleich mehrere Probleme. Das Entscheidende: Es wird bei diesen Zahlen nach wie vor nicht unterschieden zwischen Patienten, die ursächlich wegen einer C*r*na-Infektion stationär behandelt werden müssen, und Menschen, die aus einem anderen Grund im Krankenhaus aufgenommen wurden und bei denen dann beim üblichen Test zusätzlich eine Infektion festgestellt wurde. Nachdem mittlerweile in einer ganzen Reihe bayerischer Kliniken auch wieder verstärkt planbare Operationen durchgeführt werden, gleichzeitig aufgrund der derzeitigen Welle der mild verlaufenden Omicr*n-Variante die Infektionszahlen deutlich angestiegen sind, dürfte wohl deshalb ein nicht unerheblicher Anteil der vermeintlichen C*r*na-Patienten in Wahrheit ein Patient mit planbarer Operation sein, der zufällig auch noch positiv getestet wurde. In der öffentlichen Argumentation der bayerischen Altparteien-Politiker taucht diese wichtige Unterscheidung zwischen „wegen C*r*na“ oder „mit C*r*na“ jedoch nicht auf. So twitterte Bayerns Staatskanzleichef Florian Herrmann von der CSU zum Beispiel am 17. Januar ganz Framing-konform: “Vorsicht und Umsicht auch bei Omicr*n: Wenn die Hospitalisierungsrate niedrig und Krankheitsverläufe weniger schwer bleiben, sind Lockerungen in Sicht.” Da offenbar weder das LGL noch Bayerns Gesundheitsministerium die Daten mit genaueren Gründen für den Krankenhausaufenthalt zur Verfügung stellen können (oder wollen?), hat nun der BR bei mehreren Krankenhäusern in größeren bayerischen Städten nachgefragt. Sie alle berichten mit Blick auf ihre Normalstationen: Die Mehrzahl der sogenannten C*r*na-Patienten ist eigentlich wegen anderer Erkrankungen stationär in Behandlung und C*r*na ist eine Nebendiagnose. Damit zeichnet die vom LGL gemeldete Zahl der hospitalisierten C*r*na-Fälle ein ungenaues Bild. Angesichts der stark steigenden Infektionszahlen wegen der Omicr*n-Variante dürfte sich diese Problematik künftig noch weiter verstärken. Im Universitätsklinikum Regensburg jedenfalls befinden sich im Januar bisher insgesamt 35 Patienten auf der C*vid-Allgemeinstation – 14 davon ursächlich wegen C*r*na, 21 jedoch aufgrund ganz anderer medizinischer Grunderkrankungen. In der Uniklinik Würzburg befinden sich 21 „C*r*na“-Patienten auf Normalstation. 19 davon, also fast alle, wurden “mit anderem führenden Leiden und begleitender SARS-C*V-2-Positivität behandelt”. Im Universitätsklinikum Augsburg besteht bei weit über der Hälfte der stationären SARS-C*V-2-infizierten Patienten eine stationäre Krankenhausbehandlung aus anderen Gründen. Die Charité Berlin z. B. hat deshalb bereits reagiert: Dort kommen positiv getestete, aber symptomlose Patienten künftig auf die für die Haupterkrankung zuständige Station. Die verzerrten Daten sind politisch brisant, dienen sie doch der Bayerischen Staatsregierung nach wie vor zur Argumentation bezüglich der von ihr angeordneten Maßnahmen. Auch dem bayerischen Gesundheitsminister Klaus Holetschek ist entsprechend einer Nachfrage von Medienvertretern klar, dass bei der Erfassung der Hospitalisierung zwischen den beiden Patienten-Gruppen nicht unterschieden wird. Doch eine Verbesserung der Datenabfrage und mehr Transparenz scheint von den zuständigen Verantwortlichen nicht angestrebt oder gewollt. So kommen von dort nur erneut Allgemeinplätze wie „Und letztendlich müssen wir schauen, dass das Gesundheitswesen insgesamt nicht überlastet ist.”.
Die Umfrage des BR bestätigt das, was Kritiker der C*r*na-Maßnahmen schon länger angeführt haben: Eine verzerrte und irreführende „Daten“lage, die den Bürger letztendlich darüber täuscht, wie viele Menschen tatsächlich ursächlich wegen C*r*na stationär behandelt werden müssen. Und der Bericht zeigt weiterhin den Unwillen der Bayerischen Regierungsvertreter, an dieser verzerrenden und wissenschaftlich unseriösen Datenerhebung etwas ändern zu wollen. Wir dürfen uns also auch bei den nächsten Sitzungen des Kabinetts oder Plenums darauf „verlassen“, mit ungenauen und nicht den Tatsachen entsprechenden Zahlen abgespeist zu werden. Denn schließlich soll ja auf die Ungeimpften weiterhin öffentlich Druck aufgebaut werden, sich endlich dem Willen des Kabinetts Söder zu beugen und sich impfen zu lassen. Denn wer sich dem verweigert, dem soll ja von dort auch künftig der Vorwurf gemacht werden können, „zu spalten“ und für eine „Überlastung des Gesundheitssystems“ verantwortlich zu sein. Und da kommen gefakte Zahlen gerade recht…!

Quelle: BR