
Quellen: idw – Informationsdienst Wissenschaft – BR – Titelbild Quelle: Destatis (Statistisches Bundesamt) 2021
„Ein kleiner Pieks (nein- mittlerweile mindestens ein dritter) – für Dich, für mich, für alle“. Um mit der Impfung den „massenhaften Tod von Menschen in Deutschland“ zu verhindern. Doch wie war es eigentlich um Deutschland bestellt, als es die Corona-Impfung noch nicht gab? Gab es in dieser Zeit tatsächlich einen sprunghaften Anstieg von Todesfällen? Eine aktuelle Studie hat sich diesem Thema gewidmet und festgestellt: Es gab keine erhöhte Sterberate durch Covid 19.
Forscher der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen haben mit Kollegen die Zahl der Sterbefälle in Deutschland, Spanien und Schweden der Jahre 2016 bis 2020 analysiert. Sie wollten herausfinden, ob dort im vergangenen „Corona-Jahr“ mehr Menschen gestorben sind, als dies ohne den Ausbruch einer Pandemie erwartet worden wäre. Das Ergebnis: 2020 gab es keine Übersterblichkeit in Deutschland, auch wenn es etwa 34.000 Todesfälle gab, die mit COVID-19 assoziiert werden. „Durch den Fokus auf die Übersterblichkeit vermeiden wir Probleme, die sich sonst aus den beträchtlichen Unterschieden ergeben würden, die weltweit bei der Definition von COVID-19-Todesfällen gemacht werden“, stellt Dr. Dr. Bernd Kowall vom Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE) am Universitätsklinikum Essen fest. „Es reicht jedoch nicht aus, sich allein auf die Nettozahlen der Todesfälle zu stützen. Auch Veränderungen durch den demographischen Wandel sollten berücksichtigt werden, insbesondere die größere Zahl älterer Menschen und die gestiegene Lebenserwartung“, betont der Epidemiologe. Berücksichtigt man nun auch die Alterung der Gesellschaft, so können die Studienautoren für Deutschland sogar eine Untersterblichkeit für 2020 um 2,4 % nachweisen.
Eine aktuelle Studie belegt, dass es im Jahr 2020 in Deutschland trotz der Corona-Pandemie keine Übersterblichkeit gab. Und das, obwohl es zu diesem Zeitpunkt noch keinerlei Impfungen gegen den Virus gab. Dies zeigt, dass die aktuellen politischen und medialen Debatten zum Thema Impfung von medizinisch und wissenschaftlich nicht belegten Annahmen ausgehen. Natürlich gibt es Risikogruppen, bei denen eine Infektion mit dem Corona-Virus (oder auch gängigen Grippe-Viren) einen schweren oder mitunter tödlichen Verlauf nehmen kann. Und für diese Personengruppen machen Hygieneregeln und andere Vorsorgemassnahmen ihren Sinn. Wer also vor einer Infektion mit Corona Bedenken hegt und sich persönlich gerne impfen lassen möchte, der soll dies auch gerne tun. Doch es gibt keinen Grund, alle anderen Menschen in Deutschland quasi „in Mithaftung“ nehmen und diese auf vielfältige Weise quasi zu einer Impfung gegen Corona nötigen zu wollen. Doch genau das wird derzeit von Politik und Medien gemacht. Man sehe sich nur die mediale und gesellschaftliche Hexenjagd an, der seit ein paar Tagen ein junger Fußballprofi zum Opfer fällt, weil dieser es tatsächlich gewagt hat, für sich selbst zu entscheiden, dass er sich derzeit nicht gegen Corona impfen lassen möchte. Schließlich gehört er gar zu einer Altersgruppe, bei der es nur in wenigen Fällen zu einem schwerwiegenden Krankheitsverlauf kommt und damit der individuelle Nutzen (und allein darauf sollte es bei medizinischen Behandlungen ankommen) für ihn selbst eher gering ist – bei gleichzeitig nicht auszuschließenden Nebenwirkungen der Impfung. Die zunehmende Hysterisierung der Debatte steht in keinem erkennbaren Vergleich zu wissenschaftlichen und medizinischen Forschungen. Und auch die Politik lässt derlei Fakten bei ihren Entscheidungen unberücksichtigt. So brachte erst vor wenigen Tagen die bayerische CSU Landtagspräsidentin Ilse Aigner einen möglichen Lockdown für Ungeimpfte ins Spiel. Und Wirte und Veranstalter übertrumpfen sich in vorauseilendem Gehorsam darum, es Mitmenschen ohne Corona-Impfung so schwer wie möglich zu machen, indem sie ihre Pforten nur noch für 2G, Geimpfte und „Genesene“, öffnen, obwohl natürlich auch diese nach wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht vor einer Ansteckung mit dem Virus und dessen Weiterverbreitung gefeit sind. In Deutschland – einem Land, in dem man bezüglich der Ausgrenzung Andersdenkender leider schon auf eine längere Tradition zurückblicken kann – ist derzeit offenbar wieder eine gewisse „Lust“ daran erwacht, Menschen, die nicht den eigenen Vorstellungen entsprechen, an den öffentlichen Pranger zu stellen. Und damit bewusst – und unnötig – die Gesellschaft zu spalten. Hier wäre es dringend angezeigt, sich hinsichtlich entsprechender Entscheidungen nicht von Vorstellungen und Gefühlen, sondern von Fakten leiten zu lassen. Denn Gefühle können trügen und sich wandeln – und dann wird zur Abwechslung mal wieder eine andere Sau durchs Dorf getrieben…!
Es bringt nichts ein Virus zu verleugnen, das verantwortlich ist für eine Lungenerkrankung, jede Vireninfektion mit Stämmen, die z.B. auf die Lunge gehen können ist gefährlich, ob diese MERS, SARS oder SARS-COV-2 heißen oder wie auch immer. Nur weil man Viren nicht sehen kann mit dem bloßen Auge heißt das nicht, dass diese nicht existieren!
Sehr guter Beitrag- wie immer!?E.Warda