Einsatz unter Atemschutz – Akku-Brand bei Lastenrad: Feuerwehr muss Elektro-Bike in Container tauchen

Geht es nach den Grün*innen, soll ja in Deutschland das Lastenfahrrad das Transportmittel der Zukunft werden. Da es leider bei diesen Fahrzeugen schon wiederholt zu Akkubränden kam, die auf konventionelle Weise nur schwer gelöscht werden können, sollten Städte mit Lastenfahrradverkehr künftig auch auf genügend Löschteiche oder „Tauchbecken“ entlang der vielbefahrenen Routen investieren.

Die Grünen wollen elektrische Lastenräder mit einer Milliarde Euro fördern. Das Laden von E-Bike-Akkus führt allerdings immer wieder zu Bränden – wie jüngst bei einem Fahrradhändler in Stuttgart. Die dortige Brandbekämpfung erforderte unkonventionelle Methoden – die Feuerwehr versenkt das Elektro-Bike kurzerhand in einem Container. Vor wenigen Tagen löste ein elektrisches Lastenbike durch einen beginnenden Akku-Brand einen Alarm bei der Feuerwehr aus. “Offenbar aufgrund eines technischen Defektes fing der Akku eines dreirädrigen Lastenrades, das in einem Lagerraum des Geschäftes stand, gegen 16.10 Uhr an, stark zu rauchen. Alarmierte Kräfte der Feuerwehr brachten das Fahrrad ins Freie. Der Rauch zog auch in ein gegenüberliegendes Gebäude, das daraufhin von der Feuerwehr belüftet werden musste”, berichtet die Stuttgarter Polizei über den Einsatz. Für den anschließenden Einsatz musste die Straße komplett gesperrt werden. Wie Fotos des Einsatzes zeigen, rückte die Feuerwehr dann unter Atemschutz an – im Falle eines Brandes üblich, zumal gerade bei Akku-Bränden hochgiftige Gase entstehen – und wandte beim Löschen eine unkonventionelle Methode an: Das Bike wurde in ein geschlossenes Behältnis bugsiert, in diesem Fall ein kleiner Container, und unter Wasser gesetzt. Diese Methode setzt man auch bei brennenden E-Autos und Hybridfahrzeugen ein. Denn das Problem bei den Bränden derartiger Fahrzeuge ist neben hochgiftigen Dämpfen auch der enorme Wasserverbrauch. Während ein normales Fahrzeug mit 500 Litern Wasser und in kurzer Zeit gelöscht werden kann, sind bei einem E-Auto dafür laut Feuerwehr-Experten bis zu 10.000 Liter nötig. Zudem muss der Akku 72 Stunden überwacht werden, da er sich jederzeit wieder entzünden kann. Einer der jüngsten bekannten Zwischenfälle betraf einen VW ID.3, der sich nach dem Aufladen in Sekundenschnelle entzündete; eine Mutter hatte gerade noch Zeit, ihr Kind aus dem Kindersitz abzuschnallen und in Sicherheit zu bringen, bevor der Elektro-VW ausbrannte. Für Elektroautos konnten Experten bislang feststellen, dass trotz des viel höheren Lösch-Aufwands das allgemeine Brandrisiko nicht größer ist als bei Autos mit Benzin- und Dieselantrieb. Im Zweirad-Bereich ist das natürlich anders: Da ein konventionelles Fahrrad ja nicht brennen kann, ist das Risiko dort auf die zweirädrige E-Mobilität beschränkt. Immer wieder gibt es dabei Berichte über brennende Fahrrad-Batterien mit teils erheblichen Auswirkungen. Diese Fälle dürften deutlich zunehmen, wenn die Zahl der Lastenräder und auch normalen E-Bikes immer weiter ansteigt. Wer sein E-Bike zuhause in der Garage oder im Keller lädt, sollte dabei vor allem auf sichere elektrische Verbindungen achten. Sicherheitshalber empfiehlt sich jedoch ein Aufladen im Freien.

Quelle: FOCUS

Titelbild Quelle: Zusatzzeichen 1010-69: Fahrrad zum Transport von Gütern oder Personen – Lastenfahrrad. In dieser Ausführung wurde das Zeichen mit der Novelle der Straßenverkehrs-Ordnung von 2020 eingeführt. Das Zusatzzeichen wird in folgenden Bemaßungen angeboten: 420 x 231 mm, 600 x 330 mm sowie 750 x 412 mm – nach den Vorgaben von 2020 interpretiert und digital umgesetzt durch Mediatus, Public domain, via Wikimedia Commons


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