„Nun ist er halt wieder da“ würde wohl die beste Kanzlerin, die wir je hatten, dazu sagen. Ein wegen Straftaten aus Deutschland abgeschobener Migrant aus Afghanistan gelangte nun mit einem der Evakuierungsflüge von Kabul wohlbehalten nach Deutschland zurück

Sorgfältige Kontrollen an den Flughäfen, wer sich von dort aus auf den Weg zu uns ins gelobte Land macht, finden ganz offenkundig nicht statt

Am Flughafen von Kabul ist es auch einem aus Deutschland abgeschobenen Straftäter gelungen, mit einem der Evakuierungsflugzeuge wieder nach Deutschland einzureisen. Auf die Frage, ob vor dem Boarding von Personen, die nicht auf der Evakuierungsliste der Regierung stehen, kein Datenabgleich per Fingerabdruck durchgeführt werde, um gegebenenfalls einen Straftäter durch einen anderen Ausflugswilligen auszutauschen, antwortete das Bundesministerium der Verteidigung gegenüber Medienvertretern: „Ein Abgleich mit internationalen Datenbanken sowie eine Abnahme und der Vergleich von Fingerabdrücken ist aufgrund der Situation vor Ort nicht möglich.“ Bei der Überprüfung der Auszufliegenden in Kabul würden aber Ausweise kontrolliert, gefährliche Gegenstände gesucht, sowie ein Abgleich mit der Berechtigungsliste des Auswärtigen Amtes durchgeführt. Aha. Da werden also Ausweise kontrolliert (wohl wissend, wie viele zahlreiche gefälschte Dokumente im Umlauf sind) und ein Abgleich mit der Berechtigungsliste des Auswärtigen Amtes durchgeführt. Entweder hatte dann offenbar das Auswärtige Amt einen abgeschobenen Straftäter auf seiner Berechtigungsliste oder Personen, die als „zuverlässige Ortskräfte“ auf der Liste stehen sind gerne bereit, ihren Platz an Dritte mit gefälschten Pässen abzutreten. In beiden Fällen nicht tragbare Zustände. Wie soll auf diese Weise verhindert werden, dass nicht nur abgeschobene Straftäter mit offiziellen Transporten der deutschen Bundeswehr nach Deutschland gelangen können, sondern möglicherweise auch gewaltbereite Mitglieder oder Sympathisanten der Terrormiliz der Taliban? Auch hier stellen sich deutsche Regierungsvertreter und die ihnen unterstehenden Behörden mal wieder ein Armutszeugnis aus. Und während sich nun zahlreiche Afghanen auf den Weg Richtung Westen und Deutschland machen, will das Personal von UN und Hilfsorganisationen Afghanistan mehrheitlich nicht verlassen. Die meisten humanitären Helfer setzen dort ihre Arbeit trotz aller Gefahren fort. Alle Organisationen der Vereinten Nationen, wie das Flüchtlingswerk UNHCR oder die Welthungerhilfe, bleiben mit der großen Mehrheit ihrer 300 ausländischen und rund 3000 einheimischen Mitarbeiter vor Ort. Auch die meisten der über 150 nichtstaatlichen Hilfsorganisationen mit mehreren tausend Mitarbeitern setzen dort ebenfalls ihre Arbeit fort. Wäre es da nicht angemessen und hilfreich, diese Organisationen würden durch die dort heimischen „Ortskräfte“ unterstützt werden? Schließlich haben diese die notwendigen Orts- und Sprachkenntnisse und Vernetzungen, die für diese Hilfsorganisationen hilfreich und notwendig wären, um möglichst vielen Menschen vor Ort helfen zu können. Doch während die Mitarbeiter der privaten internationalen Organisationen trotz der Unruhen und Gefahren für ihre Mitarbeiter unterschiedlichster Nationalitäten vor Ort bleiben, um den Afghanen zu helfen, suchen afghanische Ortskräfte statt dessen lieber ihr Heil in der Flucht.

Der österreichische Kanzler Sebastian Kurz stellte zu den Ereignissen in Afghanistan klar und unmissverständlich fest: „2015 darf sich nicht wiederholen! Betroffenen Menschen muss in Nachbarstaaten vor Ort geholfen werden und die EU muss die europäischen Außengrenzen ordentlich sichern, um so illegale Migration und das Geschäftsmodell der Schlepper zu bekämpfen. Wir sind daher gegen eine weitere Aufnahme von Afghanen.“. Eine solch klare und unmissverständliche Positionierung erwarten wir auch von unserer Bundesregierung!

Quelle: WELT

Titelbild Quelle: U.S. Air Force photo by Airman 1st Class Kylie Barrow, Public domain, via Wikimedia Commons

U.S. Air Force photo by Airman 1st Class Kylie Barrow, Public domain, via Wikimedia Commons


Abgeschobener Straftäter im Flughafenchaos in Evakuierungsflieger gelangt
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