Zur Ernährung der wachsenden Stadtbevölkerung fehlt eine leistungsfähige Landwirtschaft
Das neue Regime in Kabul könnte so schnell Probleme haben, die Bevölkerung des Landes zu ernähren
Afghanistan drohe bald eine Hungersnot. Das Land sei daher dringend auf die Einfuhr von Nahrungsmitteln angewiesen. So titelt besorgt die FAZ.
Die FAZ macht sich Sorgen, dass das neue Terror-Regime der Taliban in Afghanistan schnell Probleme haben könne, die Bevölkerung des Landes zu ernähren. Es fehle eine leistungfähige Landwirtschaft. Derzeit wird dort auf rund 200.000 bis 300.000 Hektar Anbaufläche Schlafmohn produziert. Etwa 90% der weltweiten Opiumproduktion (der Ausgangsstoff für Heroin) kommt damit aus Afghanistan. Dies erweckt den Eindruck, dass die Landwirtschaft des Landes am Hindukusch sehr wohl leistungsfähig ist. Es müsste nur künftig einfach weniger Schlafmohn und statt dessen mehr Lebensmittel angebaut werden. So liefert beispielsweise Hirse etwa 17 Dezitonnen pro Hektar und Weizen zwischen 50-60 Dezitonnen pro Hektar. Damit kann man eine Menge Menschen ernähren.
Der Westen darf sich hier nicht erpressen lassen und mit Terroristen verhandeln. Denn oft genug kommen Hilfslieferungen nicht dort an, wo sie tatsächlich gebraucht würden, sondern versickern in dunklen Kanälen oder landen bei despotischen Machthabern. Entsprechende Lieferungen würden damit letztendlich dazu führen, das Schreckensregime der Taliban zu stützen und diesem dazu verhelfen, Macht und Einfluss im Land noch stärker zu zementieren. Eine Entwicklung, die man auf keinen Fall begünstigen darf. Darüberhinaus sollte man in Afghanistan in Erwägung ziehen, die dortige Geburtenrate zu verringern. Die derzeitige Geburtenrate liegt mit einem Wert von 5 bei den höchsten der Welt. Innerhalb der letzten zwanzig Jahre ist die Bevölkerung nach UN-Angaben um 48 Prozent auf geschätzte 39,8 Millionen gewachsen. Mögliche künftige Probleme bei der Versorgung der dortigen Bevölkerung wären damit hausgemacht. Dies kann vom Westen nicht beliebig und auf Dauer kompensiert werden!

Quelle: FAZ

Quelle: WELT

Quelle: DW
Titelbild Quelle: Bahij Virtual Academy, CC BY-SA 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0, via Wikimedia Commons