Deutschland ist Vorreiter. Deutschland ist sauber. Im Gegensatz zu den meisten anderen Nationen verzichtet Deutschland auf Atomstrom und schaltet seine – „Bäh“ – Kernkraftwerke ab. Soweit, wenn man den Aussagen der Grün*innen und der diesen mittlerweile nahestehenden Vertretern der Union Glauben schenkt. Doch halt. Die Realität sieht öfter anders aus als es uns verblendete Ideologen gerne weismachen würden. Denn faktisch hat Deutschland im Jahr 2020 mehr Strom importiert. Bis kurz vor dem Jahreswechsel flossen nach Aussage der Bundesnetzagentur in etwa 33.000 Gigawattstunden aus dem Ausland ins deutsche Stromnetz, ein gutes Drittel mehr als im Vorjahr. Und die Stromverteilungsunternehmen gehen davon aus, dass Deutschland von 2022 an auf Importe unter anderem von französischem Atomstrom angewiesen sein wird.Ein Grund für die stetig wachsenden Stromimporte ist laut Statistischem Bundesamt der sinkende Anteil von Kohle- und Kernkraftwerken an der deutschen Stromerzeugung. So musste demzufolge bei Windstille oder winterlicher Dunkelheit zur Deckung des Bedarfs Strom importiert worden.Und die Betreiber der großen Übertragungsnetze – 50hertz, Amprion, TenneT und TransnetBW – gehen davon aus, dass Deutschland in Zukunft noch stärker auf Stromimporte angewiesen sein wird, um in unserem Land die Stromversorgung zuverlässig aufrechterhalten zu können.Der eigentlich naheliegende Grund: Mit dem zunehmenden Umstieg auf Wind- und Sonnenstrom und der gleichzeitigen Abschaltung von Kohle- und Kernkraftwerken schwindet die von Wetterbedingungen unabhängige sichere Leistung im Stromsystem. Denn bei Dunkelheit gibt es keinen Strom aus der Photovoltaik, bei Flaute keine Elektrizität aus Windkraftanlagen, und es ist nicht unwahrscheinlich, dass im Winter auch gleichzeitig großflächige Windstille auftritt.Und so wird Deutschland in Zukunft, anstatt in eigenen Kernkraftwerken „bösen“ Strom zu produzieren, statt dessen verstärkt „sauberen“ Atomstrom aus dem benachbarten Ausland nutzen.
Deutschland muss bald mehr Strom importieren
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